Immersive Technologien erfolgreich in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen einsetzen

Simulationsbasiertes Lehren und Lernen mit xR-Technologien / StellDirVor

Simulationsbasiertes Lehren und Lernen (SBL) hat sich in der Ausbildung von Gesundheitsberufen als didaktisch wertvolle Methode etabliert. In einem sicheren Rahmen können Lernende komplexe Situationen trainieren, klinisches Urteilsvermögen entwickeln und psychomotorische Fähigkeiten festigen. Insbesondere im Pflegebereich gewinnt SBL zunehmend an Bedeutung: Das Pflegeberufegesetz §6 erlaubt den Einsatz von Simulationslehre explizit als Bestandteil praktischen Unterrichts.

xR-Technologien – also Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) – erweitern die Möglichkeiten simulationsbasierter Lehre deutlich. Sie schaffen neue Lernräume, in denen Kompetenzen realitätsnah und flexibel trainiert werden können. Erfahren Sie, wie xR-Lösungen das simulationsbasierte Lernen in Gesundheitsberufen unterstützen können – von den didaktischen Grundlagen bis zu konkreten Umsetzungsmöglichkeiten.

xR als Erweiterung simulationsbasierter Lehre

SBL umfasst ein breites Spektrum strukturierter Lehr- und Lernszenarien. Ziel ist die Anbahnung beruflicher Handlungskompetenz. High-Fidelity-Simulationen z. B. mit Pflegepuppen oder Skills Labs sind bereits fest verankert. xR-Technologien können diese Ergänzen und erweitern – insbesondere, wenn Ressourcen wie Praxisanleitung oder echte Patientensettings begrenzt sind.

Durch VR lassen sich interaktive, immersive Szenarien umsetzen, die das Erleben realitätsnaher Situationen ermöglichen. MR unterstützt visuelles Lernen, etwa in der Anatomie. AR wiederum kann bei der Schritt-für-Schritt-Anleitung komplexer Prozesse assistieren. Die Technologie kann – didaktisch sinnvoll eingebunden – dabei helfen, Lücken zwischen Theorie und Praxis zu schließen.

Didaktische Verankerung: Vom Lernziel zur immersiven Erfahrung

Damit immersive Technologien nicht zum Selbstzweck werden, ist eine klare curriculare Einbindung essenziell. Ausgehend von definierten Lernzielen sollten Inhalte – etwa VR-Szenarien – so gewählt werden, dass sie reale Herausforderungen ergänzen und bestehende Lehrmethoden sinnvoll erweitern. Gerade im Bereich der Kommunikation, der bisher vorrangig durch Rollenspiele mit Simulationspersonen (SP) abgebildet wurde, bietet VR einen entscheidenden Mehrwert: Die Szenarien sind jederzeit verfügbar, konsistent reproduzierbar und können durch ihre immersive Wirkung als „realer“ empfunden werden als klassische Rollenspiele. So lassen sich auch kommunikative Kompetenzen gezielt trainieren – etwa in Stresssituationen oder im interkulturellen Kontext.

Best Practices zeigen, dass VR-Szenarien besonders dann wirksam sind, wenn sie durch strukturierte Vor- und Nachbereitung (Briefing/Debriefing) begleitet werden. Hier unterstützt ein trainiertes Lehrteam den Lernprozess – analog zu etablierten SBL-Konzepten. Besonders in heterogenen Lerngruppen oder mit internationalen Auszubildenden bietet VR zusätzliche Möglichkeiten für individuelles Lernen im eigenen Tempo sowie sprachsensibles Training.

xR in der Praxis: Beispiele und Tools

Eine vielfältige Anwendung findet VR etwa mit der Trainingsplattform SimX: Über 400 medizinische Szenarien können hier gemeinsam im Team durchlaufen werden. Die realitätsnahe Simulation komplexer Patientensituationen fördert Kommunikation, Entscheidungsfindung und Handlungssicherheit.

Ein weiteres Beispiel ist die Kombination von VR und Selbstorganisiertem Lernen (SOL):
Mit sogenannten „Kann-Listen“ bereiten sich Lernende gezielt auf Szenarien vor, reflektieren eigene Wissenslücken und dokumentieren ihren Fortschritt. Diese Verbindung stärkt nicht nur die Selbstwirksamkeit, sondern fördert auch Sprachkompetenz und interkulturelles Lernen. Ein gutes Praxisbeispiel hierfür liefert unser Kunde, das Bildungszentrum Malepartus: Dort wird VR gezielt mit SOL-Elementen kombiniert, um Auszubildende individuell zu fördern. Die Lernenden schätzen insbesondere die Möglichkeit, im eigenen Tempo und nach persönlichem Bedarf zu üben – unabhängig von festen Schulungszeiten oder Verfügbarkeiten von Praxisanleitungen.

Erfolgsfaktoren für die Integration von SBL und xR

Damit xR-Technologien ihr volles Potenzial entfalten, braucht es mehr als nur die Technik.

  • Pädagogisch geschulte Lehrende wie bspw. zertifizierte xR Skillstrainer® begleiten den Einsatz didaktisch sinnvoll und individuell angepasst.
  • Technische Infrastruktur – inklusive Inhalt (Szenarien), Hardware und Support – sollte stabil, skalierbar und benutzerfreundlich sein.
  • Curriculare Einbindung ist zentral: xR muss in die Lehrpläne integriert und evaluierbar sein. Nur so wird aus dem digitalen Tool ein nachhaltiger Lernbaustein.

Fazit

xR-Technologien können die simulationsbasierte Lehre in der Pflegeausbildung nachhaltig unterstützen. Richtig eingesetzt, schaffen sie neue Zugänge zum Lernen, entlasten Fachpersonal und fördern eine moderne, praxisnahe Qualifikation.
Dabei gilt: Je klarer Einsatzziel und -zweck definiert sind, desto erfolgreicher und mehrwertbringender ist der Einsatz. Innovation darf nicht Selbstzweck sein – entscheidend ist der didaktische Impact. Nur wenn immersive Technologien passgenau in bestehende Lehrkonzepte integriert werden, entsteht echter Mehrwert für Lernende und Lehrende.

Mit unserem xR Skillstrainer® Train-the-Trainer-Programm und den vielfältigen Trainingsmöglichkeiten z.B. mit der VR-Trainingsplattform SimX begleiten wir seit über 5 Jahren Bildungseinrichtungen bei der erfolgreichen Integration von immersivem Lernen in der Pflege-, Medizin- und Rettungsdienstausbildung.

Sie möchten xR-Technologien sinnvoll in Ihre Aus- oder Weiterbildung integrieren?

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